Großbrand
1861 in Gießhübel
Franz
Wondrejz +
21. Oktober 1861. An diesem Tage, es
war der Kirchweih - Montag und zugleich Jahrmarkt, brach um 11 Uhr
nachts infolge Unvorsichtigkeit in der der heutigen Bürgerschule
gegenüberliegenden Scheuer des H. Schrutek Feuer aus. Da
heftiger Südwind herrschte, übertrug er das Feuer rasch auf
die angrenzenden Häuser, so dass in kurzer Zeit alle Gebäude
um den Ringplatz ein Raub der Flammen wurden. Auch die Kirche und das
Rathaus brannten nieder, nur die Pfarrei blieb verschont.
Das
Feuer konnte sich deshalb so rasch ausbreiten, weil die meisten
Häuser aus Holz gebaut waren. Im ganzen wurden binnen weniger
Stunden 27 Wohnhäuser und 9
Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen. 53 Familien wurden
obdachlos. Alle Löschversuche blieben bei den mangelhaften
Löschwerkzeugen der damaligen Zeit erfolglos. Man stand dem
verheerenden Element machtlos gegenüber. Im Hause Nr. 14 fand
eine Frau, namens Maria Busch, in den Flammen den Tod. Die alte
Ortschronik und viele wertvolle Schriften im Rathaus verbrannten
ebenfalls. Das Unglück war um so entsetzlicher, weil die meisten
vom Unglück betroffenen Hauseigentümer nicht versichert
waren.
Großbrand
1861 in Gießhübel
Der
Wiederaufbau der niedergebrannten Häuser ging nur langsam vor
sich. Manche Familien waren nicht imstande, ihre Häuser wieder
aufzubauen. Heute noch fehlen am Ringplatz die Häuser Nr. 3, 4,
7, 18. Der Aufbau der Kirche erfolgte 1862. Das (alte) Rathaus blieb
ohne Turm und ohne Turmuhr.
Aus: "Trostbärnla" 1983, Seite 41