Gießhübel (Olesnice)

Aus: Heimat Adlergebirge, Lexikon


Bezirkshauptstadt Neustadt a.d. Mettau (Nove Mesto nad Metuji) Böhmen, ab 1938 Landkreis Grulich.

Am Fuße der Hohen Mense (1084 m) am Alscherbach (Goldbach) = Ortsbach gelegen; m. H. 605 m.

Marktort (Städtchen) über 8 km lange, geschlossene Reihensiedlung. 60 % der Gemeindegrenze = Staatsgrenze, 1386 ha.

1910 = 2041 Einw. (1951 dt.), 1930 = 1425 Einw. (1187 dt.), 1939 = 1285 Einw.
338 Häuser, 433 Haushalte.

Ursiedlung im 13. Jhd. von Burg Frimburg gegründet, 1354 erstmals urkundlich erwähnt. 1538 Bergbau auf Eisenerz begonnen, mehrere Eisenhämmer, ein Hochofen. 1700 Erzförderung und Eisenschmelze eingestellt. 1499 Städtchen, 5. 11. 1706 Marktflecken; sprechendes Siegel. 1726 Befreiung von Robot und Grundbuchtaxen durch Grundherrschaft. Staupsäule, Pranger. 5. 9. 1779 besucht Kaiser Josef II. mit Gefolge den Ort. Drei Stadtbrände: 1425 = Hussiten; 1639 und 1861. Truppendurchzüge, Plünderungen, Brände: 1633 und 1639 Schweden; 7jähr. Krieg = Preußen; 1813 = Russen; 1866 = Preußen (brachten Cholera, 30 Tote im Ort). Zuerst Leinen-, später Baumwollweberei, 238 mech. Webstühle, Kalksteinbruch, Schlachthaus, Brauhaus, Sparkasse, Bank, Sommerfrische, Wintersportgelände, Freibad, Turnhalle, Sportplatz, Distriktarzt.

Rathaus, Jagdschloss, Elektrizitätswerk, Zollamt, Gendarmerieposten; Straßenknotenpunkt nach 4 Richtungen.

13. Jhd. Kirchlein im Friedhof; 1354 neuer Pfarrer; 1503 Kirche in Holz, 1703 in Stein "Maria Magdalena", 1854 selbständige Pfarre.

Volks- und Bürgerschule, von 1919 – 1938 tschech. Minderheitenschule, reduzierte dt. Volksschulklassen (siehe Schulwesen / T.F.)

Kriegs- und Nachkriegsopfer = 102 = 12, 6%