Vom Teufelsgarten

Ein Scharfrichter, der in der Umhängetasche die Seele eines Verurteilten trug, begrub diese auf der Hohen Mense. An dieser Stelle wuchs ein undurchdringliches Gestrüpp, und wer sich diesem Orte näherte, wurde von unsichtbarer Hand weggeschleudert. Diese Stelle heißt Teufelsgarten und liegt unweit des Mensegipfels auf der Gießhübler Seite. Einmal gingen zwei arme Frauen von Gießhübel in das Gebirge, um Holz zu sammeln. Als jede eine tüchtige Bürde beisammen hatte, eilten sie heimwärts. Weil sie müde geworden waren, ruhten sie ein Weilchen aus. Als sie wieder aufstehen wollten, konnte die eine sich nicht erheben. Erst nach längeren Versuchen gelang es ihr. Als die beiden Weiber einige Schritte gegangen waren, erscholl hinter ihnen ein starkes Gelächter. Unbewusst hatte das eine Weib im Teufelsgarten ausgeruht. Das Lachen aber rührte vom Teufel her.