De Knoblichwossersoppe

Franz Herzig +
 

De Knoblichwossersoppe wor bekannt

derhaime eim dam ganza Land.

Se wor beliebt bei alt on jong.

War soppa tot, dar blieb gesond!

Hot ma a Maga org versaut,

asu, doß em vorm Assa graut,

hot ma en Koter, wor verkiehlt

on hot sich sonst ne wuhlgefiehlt,

zweckts eim Dorme, brummts eim Koppe,

do hilft doch bluß en Knoblichsoppe!

Etz macht ock bluß kai schief Gesechte,

s wor doch sonst a gutts Gerechte

on bellich, doß sich a der Ärmste zu jeder Stunde

en solche Soppe leista kunnde.

Ols Zutot braucht ma bluß, mei Siehnla,

a Stecke Brut on Knoblichziehnla.

A Knoblich muß ma mit Salz zerreiwa,

s Brut ei klaine Schieferlan schneida.

Dann guß ma kochnich Wosser uf,

on dann kom noch en Sterze druf.

De Heilkroft durfte ne entfliehn,

ma ließ se noch a beßla ziehn.

Meistens spendierte onse Mutter

Noch a Steckla gude Putter.

Gob ma noch derzu a Maggitreppla,

dann wurs a ganz besondersch gudes Seppla.

Wenn eim Alder die Arterien

Sein verkohlt on brauchte Ferien,

wor ma schon a weng verengt,

de Knoblichsuppe Helfe brengt!

Wenn de Kenderlan tota kleen,

ihre Machlan nemme nischt vertreen,

jo, do gob ma dem kleen Kroppe,

en haißa Taler Knoblichsoppe.

Jo, sogor zum Stelldichein,

sullde der Knoblich netze sein.

Franzla wort, Mariela kemmt!

Doch, wie ar se ei de Orme nemmt

on well er gan a softig Guschla,

kriecht har vu ihr en Rippastuß!

Du host ju wiedramol gesoppt

on deine Liebste arg gefoppt.

Du weßt doch, doß ich dos ne leida kon;

ich mog kei sella Knoblichmon!

Doch Franzla sproch:

Ich ho en Bitte,

mir heirota on du soppst mitte.

Dann ginga se mitsomma heem,

stockfenster worsch, se worn alleen.

On ganz derhenda henderm Schoppa,

wurde ne geredt vo Knoblichsoppa.

Ihr Jonga on ihr Aala,

wenn ihr euch wellt gesond derhala

on noch a beßla wullt om Lawa blein,

on rechtich lostich derbei sein,

do löffelt lieber onstott Troppa,

öfter amol Knoblichsoppa.

 

Aus "Mei Heemt" 1988 / 1, Seite 36 f /T.F.