„So ein Tag“ – Treffen der Heimatfreunde

Wie bereits angekündigt, fand am Sonnabend, dem 30. August 2014 – passend zum „Tag der Heimat“ – das Treffen der Heimatfreunde aus dem Adlergebirge und der Heimatfreunde aus dem Braunauer Ländchen in Lübtheen / Mecklenburg statt.
Eingeladen hatte Manfred Rolletschek, der Heimatkreisbetreuer, der sich um den Zusammenhalt der Landsleute sehr bemüht.
Heimatfreunde waren nicht nur aus dem Kreis Ludwigslust, sondern auch aus Stralsund, Torgelow, Stele, Gotha, Wismar, Grevesmühlen und Schönberg gekommen.
Nach der Begrüßung und einer kleinen Stärkung fand eine Wort- Gottes-Feier in der katholischen Kirche statt. Diakon Christopferus Baumert aus Dömik ging in seiner Ansprache auch auf die gegenwärtige Lage in der Welt ein. Flucht und Vertreibung sind auch heute wieder aktuell, wenn wir an Syrien, den Irak und an die Ukraine denken. Er bezog sich auch auf die Bedeutung der Heimat: Heimat ist dort, wo wir verstanden werden.
Nach dem Gottesdienst bestiegen wir alle einen bereitstehenden Bus und fuhren zum ehemaligen Lübtheener Bahnhofsgelände und nach Jessenitz. Dort am Bahnhof war 1946 für viele tausend Landsleute Endstation. Niemand hatte damals gerufen: “Deutsche raus!“ Aber willkommen geheißen hatte uns auch niemand. Man erinnert sich: Die Bevölkerung Lübtheens war 1946 auf 5707 Bewohner auf einmal angestiegen.
Heute erinnert nur noch das Bahnhofsgelände an diese Zeit. Es wird anderweitig genutzt durch die Firma Dankwardt. Der Schienenstrang ist abgebaut. Es wird aber eine Erinnerungsstelle bleiben an Vertreibung, Neubeginn und Versöhnung. Bei der anschließenden Fahrt durch Lübtheen erfuhren wir Aktuelles aus der Lindenstadt. Ein Abstecher galt dem Fahrzeugwerk Brüggen. Mit diesem Werk und der Firma Dankwardt in Jessenitz sind zwei große Unternehmen angesiedelt.
Auf dem Friedhof wurde schon vor längerer Zeit von Manfred Rolletschek und seinen Helfern eine würdige Gedenkstätte für die Verstorbenen der Vertriebenen gestaltet. Ihre Gedenksteine erinnern an alte Bekannte.
Manfred legte ein Gebinde nieder – zur Erinnerung und Mahnung an das Geschehen vor 68 Jahren und sprach Worte des Gedenkens. Karl Schmoranz verlas die Namen der Verstorbenen aus dem Adlergebirge und Elsa Siewert nannte die Verstorbenen aus dem Braunauer Ländchen.
Am Nachmittag wurden Erinnerungen ausgetauscht und in unserer Mundart viel erzählt – auch über aktuelle Befindlichkeiten. Fotos, Bücher, Landkarten lagen zur Ansicht bereit.
Großes Interesse galt dem Lichtbildervortrag. Historische Fotos und gegenüber gestellte Aufnahmen von heute vermittelten anschaulich die Entwicklung von Gießhübel und Umgebung, z.Bsp. die der Winterschule in Obergießhübel.
Humor und Gesang  kamen natürlich auch nicht zu kurz. Frau Schmoranz begleitete die Gesänge mit ihrem Akkordeon. Bei mundartlichen Sketchen und Vorträgen wurde herzlich gelacht.
Für das leibliche Wohl wurde durch das Personal im Hotel Behrend gesorgt.
Sprecher der Braunauer Gruppe waren Herr Otto Ringel aus Hagenow und seine Schwester Elsa Siewert aus Lübtheen.
An dem Treffen nahmen 42 Personen Teil, Gäste waren auch dabei, so ein Stadtvertreter von Lübtheen. Es war insgesamt ein schöner und gelungener Tag. Alle konnten aufgemuntert die Heimreise antreten. Daß alles so gut geklappt hat, dafür bedanken wir uns bei Manfred Rolletschek und seinen Helfern.
Wir grüßen alle Landsleute in Nah und Fern, die nicht kommen konnten: „Ei Goots Noma!“

Anna Pohl