Olessna (erg. Woda), so 1354 genannt, dann substantiviert Ollessnicze, bedeutet auf deutsch "Erlenwasser". Bald nach der Wende des 15. Jh., vielleicht aber erst nachdem Johann d. Ält. Trtschka und Zdenek d.J. Trtschka i.J. 1534 die bisherige Herrschaft Frimburg kauften und diese 1538 durch Johann d.J. Trschka v. Lipa mit der Herrschaft Opotschno vereinigt wurde, wurden deutsche Ansiedler in diese Gegend berufen, um hier den Bergbau auf Eisenerz einzuführen.

Ob dabei die alte Siedlung umgelegt wurde oder ob neben ihr eine neue Siedlung entstand, ist unwichtig. Wichtig aber ist, daß der so neu entstehende Ort von den deutschen Siedlern "Gießhübel" – wenn auch in anderer Form geschrieben – genannt wurde. Ob die Siedler, die wohl aus Schlesien oder der Lausitz stammten, diesen Ortsnamen gewissermaßen nur zur Erinnerung an ihre alte Heimat mitbrachten, oder ob sie an der nun gegeben Örtlichkeit etwas vorfanden, was sie zu dieser Namensgebung veranlasste, diese Frage ist leider nicht zu beantworten.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass es bis heute nicht gelang, den Ortsnamen "Gießhübel" oder, wie er auch manchmal lautet "Gißübel" eindeutig und sicher zu erklären. Der bayerische Forscher E. Wallner ist den sehr zahlreichen, über ganz Deutschland verbreiteten Orten und Plätzen dieses Namens nachgegangen. Das Ergebnis seiner Forschungen war, daß 1. das Grundwort in diesem Namen kein Appelativ ist, sondern, dass hier das alte Suffix "ubli" oder "ubil" vorliegt. Und 2. glaubt Wallner gefunden zu haben, dass die betreffenden Plätze mit Wasser in Beziehung stehen, so dass der Name einen Ort bezeichnen soll, der "zeitweilig begossen, d.h. überflutet wird". Die Schwierigkeit liegt weiter darin, daß man doch nicht genau weiß, was eigentlich das Wort "Giß" bedeuten soll. Ein anderer Forscher, Vollmann, glaubte den Namen als einen "Ort, wo etwas bemerkt wird" zu deuten. Das könnte sich auf die Hohe Mense (1084 m) beziehen. Im übrigen müssen wir uns aber damit begnügen, festzustellen, dass unser Ort Gießhübel im Gemeindesiegel aus dem Jahre 1710 "GÜSSIEBL" heißt.